17.06.2025 - Benachrichtigungen über angeblich infizierte Computer sind eine weit verbreitete Betrugsmasche. Mit sogenannten Pop-ups, die im Browser erscheinen, versuchen die Betrüger, Nutzerinnen und Nutzer mit erfundenen Viruswarnungen zu verunsichern. Ziel ist es, sie zum Herunterladen von Schadsoftware oder zur Preisgabe persönlicher Daten zu bewegen. Diese Meldungen sind gefälscht und stammen nicht von seriösen Quellen. Das BACS erhält regelmässig Meldungen von Personen, die aufgrund solcher Benachrichtigungen glauben, ihr Gerät sei mit einer Schadsoftware infiziert.

Pop-up-Meldungen, die direkt im Webbrowser erscheinen und behaupten, dass der Computer mit Viren befallen sei oder andere schwerwiegende Sicherheitsprobleme aufweise, sind eine dem BACS immer wieder gemeldete Vorgehensweise. Diese Benachrichtigungen stammen weder vom Betriebssystem noch von einem installierten Antivirenprogramm oder einer anderen vertrauenswürdigen Quelle. Das Ziel solcher Pop-Up-Meldungen ist es, Angst und Unsicherheit zu schüren, um Nutzende dazu zu bringen, bestimmte Handlungen auszuführen.
Oft soll das Opfer auf diese Weise verleitet werden, eine Software herunterzuladen und zu installieren, welche sich als «Antivirenprogramm» oder «PC-Reiniger» ausgibt. In Wahrheit handelt es sich aber um ein Schadsoftware oder zumindest um eine Spyware, die das Nutzerverhalten und andere Informationen an den Hersteller weiterleitet. Eine weitere Taktik der Cyberkriminellen ist die Aufforderung, eine gefälschte Support-Hotline anzurufen. Die angezeigte Telefonnummer führt zu Betrügern, die versuchen, teure und unnötige «Reparaturen» zu verkaufen oder sich unrechtmässig Fernzugriff auf den Computer zu verschaffen. Ebenso kann das Ziel sein, das Opfer zur Herausgabe persönlicher Daten wie Anmeldeinformationen oder Kreditkartendaten zu drängen.
Diese Art von Benachrichtigungen erscheint häufig als so genannte Push-Meldung, die unwissentlich für eine Website aktiviert wurde. Sie können aber auch als Pop-up-Fenster erscheinen, wenn man auf infizierte, manipulierte oder unseriöse Webseiten stösst. Push-Mitteilungen sind eigentlich dafür gedacht, Nutzende über neue Inhalte auf einer Webseite zu informieren. Aber in den dem BACS gemeldeten Fällen werden sie missbraucht, um betrügerische Warnungen zu verbreiten.
Wie kann man solche Benachrichtigungen vermeiden?
Beim Surfen im Internet ist generell Vorsicht geboten. Ein wichtiger Punkt ist, die Aktivierung von Benachrichtigungen (Push-Meldung) auf unbekannten Websites zu vermeiden. Wenn eine Website um Erlaubnis fragt, Benachrichtigungen senden zu dürfen, sollte man auf «Blockieren» oder «Nie zulassen» klicken. Lassen Sie Push-Meldungen nur dann zu, wenn Sie der Website vollkommen vertrauen und diese Benachrichtigungen explizit wünschen.
Vielfach haben Nutzerinnen und Nutzer aber bereits zu einem früheren Zeitpunkt Push-Benachrichtigungen unwissentlich im Browser aktiviert. Mit nachfolgenden Anleitungen für die gängigsten Browser kann man diese wieder entfernen:
Google Chrome
- Öffnen Sie Chrome und klicken Sie auf die drei Punkte oben rechts (Menü).
- Gehen Sie zu «Einstellungen».
- Scrollen Sie nach unten und klicken Sie auf «Datenschutz und Sicherheit» und dann auf «Website-Einstellungen».
- Scrollen Sie nach unten zu «Benachrichtigungen».
- Überprüfen Sie die Liste unter «Zulassen». Wenn Sie dort verdächtige oder unbekannte Websites sehen, klicken Sie auf die drei Punkte neben der Website und wählen Sie «Blockieren» oder «Entfernen».
Mozilla Firefox
- Öffnen Sie Firefox und klicken Sie auf die drei Linien oben rechts (Menü).
- Gehen Sie zu «Einstellungen».
- Wählen Sie im linken Menü «Datenschutz & Sicherheit».
- Scrollen Sie nach unten zum Abschnitt «Berechtigungen» und finden Sie «Benachrichtigungen». Klicken Sie auf «Einstellungen...».
- Überprüfen Sie die Liste der Websites. Wenn Sie verdächtige Einträge sehen, wählen Sie diese aus und klicken Sie auf «Website entfernen» oder «Blockieren».
Microsoft Edge
- Öffnen Sie Edge und klicken Sie auf die drei Punkte oben rechts (Menü).
- Gehen Sie zu «Einstellungen».
- Klicken Sie im linken Menü auf «Cookies und Websiteberechtigungen».
- Scrollen Sie nach unten und klicken Sie auf «Benachrichtigungen».
- Überprüfen Sie die Liste unter «Zulassen». Klicken Sie bei verdächtigen Websites auf die drei Punkte daneben und wählen Sie «Blockieren» oder «Entfernen».
Apple Safari (macOS)
- Öffnen Sie Safari und gehen Sie in der Menüleiste zu «Safari» > «Einstellungen».
- Klicken Sie auf den Tab «Websites».
- Wählen Sie im linken Menü «Benachrichtigungen».
- Überprüfen Sie die Liste der Websites. Wenn Sie unbekannte oder verdächtige Websites sehen, wählen Sie diese aus und klicken Sie auf «Entfernen» oder stellen Sie die Berechtigung auf «Ablehnen».
Nachdem die unerwünschten Benachrichtigungsberechtigungen entfernt sind, sollten eine deutliche Reduzierung dieser Fake-Meldungen bemerkt werden. Zur Sicherheit kann auch ein vollständiger Scan des Computers mit einem aktuellen Antivirenprogramm durchgeführt werden.
Empfehlungen
- Seien Sie bei unerwartet erscheinenden Pop-Ups im Browser skeptisch. Echte Sicherheitswarnungen des Betriebssystems oder des Antivirenprogramms erscheinen in der Regel nicht auf diese Weise.
- Klicken Sie nie auf Links in solchen Warnungen, geben Sie niemals auf den sich öffnenden Seiten persönliche Daten an und laden sie keine Datei herunter.
- Rufen Sie auch nicht auf eine in der Meldung angegebene Telefonnummer an.
- Tritt eine solche Meldung auf, sollte der betreffende Browser geschlossen werden.
- Sollte der Browser nicht mehr reagieren, kann der Task-Manager verwendet werden, um den Browser zu beenden.
- Wenn das auch nicht hilft, dann schalten sie den Computer einfach aus und starten sie diesen neu.
- Deaktivieren Sie Push-Benachrichtigungen in den Einstellungen Ihres Browsers.
- Setzen Sie, wenn möglich einen Pop-Up-Blocker ein. Die meisten modernen Browser verfügen über eine solche Funktion.
- Halten Sie Browser, Betriebssystem, Antivirenprogramme usw. immer auf dem neuesten Stand und installieren Sie verfügbare Updates so schnell wie möglich.
Aktuelle Zahlen und Statistiken
Die Anzahl Meldungen der letzten Woche nach Kategorien sind publiziert unter:
Letzte Änderung 17.06.2025